Wissenschaftliche Entwicklung
Das Wissenschaftssystem Sachsen-Anhalts leistet einen entscheidenden Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unseres Landes und unserer Gesellschaft. Im Zentrum dieses Wissenschaftssystems stehen die Hochschulen, die in einzigartiger Form Forschung und Lehre miteinander verbinden. Sie sind von besonderer Bedeutung für die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Landes und der Motor für zahlreiche Innovationen. Sie sichern den Fachkräftebedarf, auf den die Unternehmen in Sachsen-Anhalt angewiesen sind, und setzen durch ihre Attraktivität ein wichtiges Zeichen gegen Abwanderung und Schrumpfung. Sie sind ein unverzichtbarer Impulsgeber für wissenschaftliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse. Darüber hinaus haben die Hochschulen und mit ihnen zusammen die zahlreichen weiteren Wissenschaftseinrichtungen und Institute, die es ohne starke Hochschulen nicht gäbe, eine große regional-wirtschaftliche Bedeutung.
Sachsen-Anhalt verfügt über erstklassig ausgestattete, hochmoderne und attraktive Hochschulen, deren Attraktivität auch außerhalb des Landes bekannt ist und schon jetzt einen erhöhten Zuzug von Studierenden aus dem übrigen Bundesgebiet zur Folge hat. So hat sich beispielsweise die Anzahl der Studierenden an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg von ca. 18.800 Studierende im Jahr 2010/2011 auf über 20.000 im Jahr 2012/2013 erhöht. Die Zukunft des Wissenschaftsstandorts Sachsen-Anhalt hängt von der erfolgreichen Anwerbung hochqualifizierten Personals und der hinreichenden Generierung akademischen Nachwuchses auch aus den eigenen Hochschulen ab.
Für die Region Halle haben die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und die Hochschule Merseburg eine zentrale Bedeutung. Der Haushalt der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ohne Hochschulmedizin beträgt derzeit ca. 137 Mio. Euro. Damit stellen die Hochschuleinrichtungen einen wichtigen Bestandteil der regionalen Wirtschaftsentwicklung dar!
In der gegenwärtigen Diskussion zur weiteren Gestaltung der Hochschullandschaft, ausgehend von den hochschulpolitischen Diskussionen der vergangenen Jahre, sind im Hochschulstrukturkonzept verschiedene Ziele bzw. Leitlinien zur Weiterentwicklung benannt. Dazu zählen unter anderem:
- der Ausbau von Stärken und der Abbau von schwächeren Bereichen,
- eine Reduzierung der Zahl der Studiengänge,
- eine indikatorgestützte Evaluierung der Studiengänge und Schließung von Studiengängen bei Nichterfüllung der vereinbarten Kriterien,
- die Weiterentwicklung der Internationalisierung,
- der Ausbau der Kooperationen mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen,
- die Steigerung der Leistungsfähigkeit in Studium und Lehre und
- die Kürzung der Landeszuschüsse für die Studentenwerke auf Null.
Die Zukunft der Hochschullandschaft besteht wesentlich in der Kooperation der im Süden Sachsen-Anhalts wirksamen Universität und der Fachhochschulen. Hierbei kommt die Zusammenarbeit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Hochschule Merseburg und der Hochschule Anhalt eine zentrale Bedeutung zu.
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/3231-13.pdf