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Wirtschaft

Mitteldeutsche Chemie-Logistik richtet nach Osteuropa aus

Mitteldeutschland liegt im Zentrum des europäischen Wirtschaftsraumes. Von der Entwicklung dieser Region zu einer internationalen Logistik-Drehscheibe profitiert auch die Chemie- und Kunststoffindustrie. Wurden im Jahr 2000 rund zehn Millionen Tonnen chemischer Produkte in Sachsen-Anhalt umgeschlagen, in den kommenden Jahren wird ein Transportaufkommen von jährlich 50 bis 55 Millionen Tonnen erwartet. Ein Großteil davon geht nach Osteuropa. Dort sieht die Chemische Industrie wichtige Zielmärkte. Seiner geografischen Lage hat Sachsen-Anhalt zu verdanken, dass von den 17 Verkehrsprojekten „Deutsche Einheit“, zehn über dieses Bundesland verlaufen. Dazu gehören fünf Schienen-, vier Straßen- sowie ein Wasserstraßenprojekt. Das bietet beste Voraussetzungen für den intermodalen Verkehr. Die mitteldeutschen Chemiestandorte verfügen zudem über ein umfassendes Pipeline-System. Rohrleitungen der Dow Chemical reichen zur Rohstoffversorgung bis an Nord- und Ostsee. Investitionen in Leuna und und in Schwarzheide haben im Jahr 2014 die Leistungsfähigkeit der Standorte weiter erhöht. Jährlich werden allein von Leuna aus zwölf Millionen Tonnen Güter auf der Schiene, im Lkw, per Schiff und Flugzeug abtransportiert. Im Januar 2014 hat die InfraLeuna Servicegesellschaft ein neues Logistikgebäude in Betrieb genommen. Die Betriebszentrale der Bahnlogistik wurde erneuert. Am Standort Schwarzheide baut auch der Schweizer Chemielogistiker Bertschi seine Infrastruktur kräftig aus. Das auf dem Werksgelände der BASF Schwarzheide GmbH angesiedelte Unternehmen wird im Jahr 2014 mit Investitionen von rund 13 Millionen Euro die Umschlagkapazität des bestehenden Kombiterminals verdoppeln. Um die Erreichbarkeit künftiger Märkte vor allem in Osteuropa zu verbessern, werden die logistischen Strukturen in Sachsen-Anhalt zielstrebig entwickelt. Das EU-Projekt „ChemLog Tracking&Tracing“ soll unter Federführung Sachsen-Anhalts ein zwischen Zentral- und Osteuropa einheitliches System zur Verfolgung von Gefahrguttransporten im internationalen Verkehr schaffen. An ihm ist ein Konsortium aus Industrieverbänden, Regionen, wissenschaftlichen Einrichtungen und öffentlichen Verwaltungen aus acht Staaten beteiligt.